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Feuchtigkeit in Wänden und Decken – was tun?

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Feuchteschäden gehören zu den häufigsten Problemen in deutschen Wohnungen und Häusern.

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Feuchteschäden gehören zu den häufigsten Problemen in deutschen Wohnungen und Häusern. Die Ursachen sind vielfältig, die Folgen reichen von lästigen Wasserflecken bis hin zu schweren Bauschäden. Wer Warnzeichen rechtzeitig erkennt und schnell handelt, verhindert teure Sanierungen.

Im Folgenden erfahren Sie, woran Sie Feuchtigkeit erkennen, warum sie gefährlich ist und welche Maßnahmen wirklich helfen.

Warum Feuchtigkeit ein Problem ist

Feuchtigkeit umfasst alles – von oberflächlicher Kondensation bis hin zu eindringendem Wasser in Mauerwerk, Putz oder Holz. Ein beschlagener Spiegel ist harmlos; zieht die Nässe allerdings ins Bauteil, drohen:

  • Materialschäden (Abplatzungen, Salzausblühungen, Fäulnis)
  • Wertverlust der Immobilie
  • Gesundheitsrisiken durch Schimmelsporen

Häufige Ursachen

UrsacheTypisches Beispiel
Bau- oder SetzrisseRisse in der Fassade, Undichtigkeiten an Fensteranschlüssen
Leitungs­wasserschädenTropfende Rohrverbindungen, defekte Dichtungen hinter der Wand
AlltagskondensationDuschen, Kochen, Wäschetrocknen ohne ausreichende Lüftung
Thermische SchwachstellenKalte Außenwände, Rollladenkästen, ungedämmte Deckenanschlüsse

Erste Hinweise sind dunkle Flecken, abgeplatzte Farbe oder muffiger Geruch. Werden sie ignoriert, entwickeln sich gelb‑braune Ränder und schließlich schwarze Schimmelkolonien.

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Ist Feuchtigkeit gesundheitsschädlich?

Allein Feuchtigkeit macht noch nicht krank – Schimmel schon. Typische Symptome:

  • Reizungen von Augen, Nase und Rachen
  • Kopfschmerzen, Müdigkeit
  • Hustenreiz, Atemwegsinfektionen
  • Hautausschläge

Kleinkinder, Asthmatiker und Allergiker reagieren besonders empfindlich. Längerer Kontakt kann sogar neue Allergien auslösen.

Soforthilfe bei feuchten Stellen

  1. Stoßlüften – Fenster 5–10 Minuten vollständig öffnen, 2–3 Mal täglich.
  2. Heizen – Wohnräume konstant auf mindestens 18 °C halten; kalte Luft bindet mehr Feuchte.
  3. Ursache suchen – Leckt ein Rohr? Gibt es Risse in der Außenwand? Oder fehlt es schlicht an Lüftung?
  4. Oberflächen trocknen – Wasser abwischen, Ventilator oder Bautrockner einschalten.

Ohne Beseitigung der Quelle kehrt jede Feuchtigkeit zurück – egal, wie gründlich Sie lüften.

Schwachpunkt Fenster

An Fenstern trifft warme Raumluft auf kaltes Glas – das fördert Kondensation. Prüfen Sie:

  • Fugendichtungen und Silikonfugen
  • Anpressdruck der Beschläge
  • Regelmäßig den Falz reinigen und Lüftungszargen freihalten

Schimmelbefall richtig einschätzen

AusmaßVorgehen
Klein (< 0,5 m²)Mit Haushaltsreiniger und Bürste abwaschen, trocknen, erneut kontrollieren.
Mittel (0,5 – 3 m²)Schimmelentferner mit Fungizid einsetzen, Atemschutz, Handschuhe und Schutzbrille tragen.
Groß (> 3 m² oder tiefer Befall)Fachfirma für Schimmelsanierung beauftragen, ggf. Putz oder Gipskarton ausbauen.

Dauerhafte Lösungen

  • Baumängel beheben – Risse verfugen, Außenabdichtung erneuern, Fensteranschlüsse fachgerecht abdichten.
  • Rohrleitungen reparieren – Leitungen abdichten oder ersetzen.
  • Wärmebrücken dämmen – Innendämmung, Kerndämmung oder Dämmfassade nachrüsten.
  • Lüftungskonzept umsetzen – Regelmäßig lüften oder kontrollierte Wohnraumlüftung (nach DIN 1946‑6) installieren.

Fazit

  • Feuchtigkeit früh erkennen: Kondenswasser, Flecken, Schimmelgeruch.
  • Sofort reagieren: Lüften, heizen, Quelle finden.
  • Kleinere Schimmelstellen selbst entfernen, größere vom Profi sanieren lassen.
  • Dauerhaft trocken bleibt es nur, wenn die Ursache konsequent beseitigt wird.

Schnelles Handeln schützt Ihre Immobilie – und Ihre Gesundheit.

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